Felix Draeseke Societies: Newsletter (January 2005)

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INTERNATIONALE DRAESEKE GESELLSCHAFT E.V.
Januar 2005

Zu Beginn des neuen Jahres 2005 möchte ich Sie herzlich grüßen und Ihnen im Namen des Vorstandes in allen Belangen, privat, beruflich und vor allem gesundheitlich alles erdenklich Gute wünschen! Zu der leider etwas längeren Informationspause sage ich später noch etwas, aber jetzt möchte ich Sie zuerst auf das Wichtigste hinweisen, nämlich auf unsere nächste Jahrestagung:

19. Jahrestagung der
Internationalen Draeseke Gesellschaft e.V.
von Freitag, 17. bis Sonntag, 19. Juni 2005
in Coburg

Dazu möchte ich schon heute sehr herzlich einladen und bitte Sie, sich den wichtigen Termin vorzumerken! Der Gedankenaustausch, der bei unseren Versammlungen stattfinden kann, ist immer sehr ergiebig! Schon viele Impulse aus den Jahrestagungen heraus konnten in der Vergangenheit umgesetzt und - im wahrsten Sinne des Wortes – sich in klingenden Noten niederschlagen. Merken Sie sich den Termin für unsere nächste Jahrestagung bitte vor und verbinden so das Nützliche mit dem Angenehmen, was ja ein erholsames Wochenende in landschaftlich reizvoller Umgebung mit hohem Kulturwert allemal ist.

An den Vorbereitungen wird derzeit schon intensiv gearbeitet, und wenn einige Details auch noch offen sind, so darf ich doch schon eine echte Rarität ankündigen! Sie werden in einem Kammerkonzert Felix Draesekes Streichquintett WoO 25 A-dur hören, welches der Meister für die Stelzner – Instrumente komponiert hat. Das Werk wurde in jüngster Vergangenheit schon mehrfach in öffentlichen Konzert gespielt (und auf unsere AK/Coburg-CD – Edition darf ich bei der Gelegenheit erneut hinweisen), wobei in moderner Besetzung zwei Violoncelli verwendet werden. Draeseke hat aber in seinem Quintett eine Vio-lotta vorgesehen, eine „Tenorgeige“ sozusagen, die zwischen dem Cello und der Viola zu spielen hat. Bei unserem Konzert werden die echten Stelzner - Instrumente – also auch die Violotta – eingesetzt. Es werden bei unserer Jahrestagung zu Gast sein die SUMMIT CHAMBER PLAYERS. Die Künstler sind Professoren an der University of Wyoming, USA, unter ihnen auch Frau Barbara Thiem, die zusammen mit Wolfgang Müller-Steinbach Draesekes Cello-Werke für die AK/Coburg eingespielt hat. Prof. John Thomson von der University of
South Dakota wird die Violotta spielen. Allein dieses Kunstereignis sollte eine Reise nach CO wert sein!

Die Bereitstellung des Notenmaterials von diesem Werk steht kurz vor der Vollendung. Der Neudruck des Quintettes steht bekanntlich schon längere Zeit an und sein Erscheinen ist für dieses Frühjahr vorgesehen. Bei der JT wird darüber zu berichten sein.

Erfreulich ist, dass auch von weiteren Neuausgaben bedeutender Werke Draesekes berichtet werden kann. Alan Krueck hat im Nordstern-Verlag Stuttgart die Ouvertüre zur Oper Bertran de Born herausgegeben. Die Edition erschien noch im Herbst 2004, womit ein weiteres sinfonisches Werk von Draeseke für öffentliche Aufführungen vorliegt. Volker Tosta vom Nordsternverlag Stuttgart sei an dieser Stelle für sein Engagement sehr herzlich gedankt!

Bei mph, Musikproduktion Höflich, München, sind in letzter Zeit eine Reihe Draeseke-scher Großwerke in handlichen Studienpartituren erschienen, nämlich die Sinfonien 1 – 3, die symphonische Dichtung „Penthesilea“, das Vorspiel zu Calderóns „Das Leben ein Traum“ und die beliebte Serenade Opus 49. Ferner das Klavierkonzert Opus 36 und – was ganz besonders erfreut: zum CHRISTUS hat mph das Vorspiel „Die Geburt des Herrn“ und das 3. Oratorium „Tod und Sieg des Herrn“ veröffentlicht. Alan Krueck lieferte dazu die einführenden Vorworte. Für diese Editionen konnte die IDG fast alle Vor-lagen bereitstellen, und ein besonderer Dank gebührt hier Heinz Ebert, der die Partituren zu den letztgenannten Werken zur Verfügung stellte. Nun kann die „Herkules-Arbeit“ des Erstdrucks des Aufführungsmateriales vom gesamten Mysteriums in Angriff genommen werden, und über den Stand der Dinge wird bei der JT dann auch berichtet werden können. Kurz bevor steht auch die Fertigstellung des Materiales zur Sinfonia tragica, und ich bin sehr zuversichtlich, dass im Juni Vollzug gemeldet werden kann!

Leider befindet sich Herausgabe eines Draeseke - Liederbandes noch immer im Planungs-stand. Das ist insofern ein wenig bekümmerlich, weil in letzter Zeit immer wieder nach den Liedern des Meisters gefragt wird, welches Bedürfnis wir bislang nur aus unseren Kopie-Beständen befriedigen können. Doch auch hier bleibt die IDG „am Ball“! Bekannt geworden ist auch, dass im Rahmen einer Diplomarbeit am musikwissenschaftlichen Institut der Uni Heidelberg des Meisters Akademische Festouvertüre Opus 63 in Partitur erscheinen soll. Auf den Fortgang der Arbeit darf man sehr gespannt sein.

Erfreulich hingegen ist, dass die Werke Draesekes immer wieder durch den Rundfunk gesendet werden, und wir erfahren davon, wenn überhaupt, meistens nur danach. Eine gewisse Vorreiterrolle nehmen hier Bayerischer Rundfunk und Südwestfunk Stuttgart ein, die beide relativ häufig Draeseke senden. Es wäre schön, wenn Sie sich bei den Anstalten in Ihrer Nähe auch für Draeseke - Sendungen einsetzen würden!

In öffentlichen Konzerten wurden in letzter Zeit ebenfalls Werke des Meisters gegeben. Sein klangvolles Streichquartett e-moll, Opus 35 erklang in einem Gesprächskonzert - vom Edinger – Quartett gespielt - im Münchener Musik Podium Gasteig.

Unser Mitglied, Kantor Torsten Sterzig, führte im thüringischen Hildburghausen das Requiem h-moll, Opus 22 auf. Kantor Sterzig berichtete während der Hauptversammlung 2004 anschaulich von seiner Arbeit, die auch von der Presse in höchsten Tönen gewürdigt worden ist. Durch das Conservatoire Royal de Musique de Mons in Belgien wurde die Serenade D-Dur Opus 49 gegeben und im 5. Philharmonischen Konzert des Staatstheaters Cottbus erklang Anfang Februar 2004 das Klavierkonzert Es-Dur. Dirigent war GMD Reinhard Petersen, der sich schon früher in Coburg und Nürnberg vehement für Draeseke einsetzte. Solist war der Münchener Pianist Oliver Triendl, der inzwischen das gesamte Klavierwerk auf CD eingespielt hat. Über den Stand der Produktion sowie Er-scheinungstermine soll bei der JT im Juni berichtet werden. – In Heilbronn erklang im April 2004 die Klarinetten-Sonate, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen darf und oft gespielt wird. Sie war auch das Prunkstück im Jubiläumskonzert der Matinéen in der Galerie Himmelreich in Magdeburg. Es handelte sich nämlich um die 20. Matinée daselbst, und hier ist auch der Platz, der Initiatorin dieser Reihe in Landeshauptstadt Magdeburg, Frau Brigitte Draeseke, aufrichtigen Dank und Anerkennung für ihren unermüdlichen Ein-satz zum Wohle des Meisters auszusprechen. Der Name Draesekes ist in Magdeburg kein unbekannter, denn sein Großvater ist dort im 18. Jahrhundert als Theologe ein bedeutender Prediger gewesen. Bei der 18. und 19. Matinée (November 2003/ Februar 2004) erklangen Lieder und Kammermusik von Don Felix. Unser Mitglied Carl Smith, Solobratscher am Grazer Opernhaus, spielte im Spiegelsaal des Opernhauses im April 2004 die Sonate für Viola alta F-Dur in einem Kammerkonzert. Carl Smith darf als derzeit einziger Interpret angesehen werden, der Werke für die sog. Ritterbratsche auf einem Original-instrument spielt. Die Teilnehmer an der JT 2003 konnten ihn beim Konzert im Mendels-sohn-Haus in Leipzig hören. Für seinen überzeugenden Einsatz zugunsten Draeseke sei Hern Smith von Herzen gedankt.

Wolfgang Müller-Steinbach darf man unumwunden zu den profundesten Kennern Draesekes unter den derzeitigen Interpreten zählen. Er gab im Juni 2004 zusammen mit der Sängerin Uta Löffler-Raque einen Liederabend, in dem Draeseke-Lieder einen Programm-schwerpunkt bildeten. Aus den vorliegenden Rezensionen geht hervor, dass die historische Stellung Draesekes zunehmend erkannt wird und das Verständnis für seine Werke wächst.

Darüber ist Freude und Genugtuung am Platze, wird doch deutlich, dass der Einsatz der IDG sich langsam, aber sicher auszahlt. Möge es so weitergehen!

Im Rahmen der JT 2004 wurde unser Meister „In Wort und Ton“ gewürdigt bei einer in-formativen Veranstaltung im Pavillon des Kunstvereines Coburg e.V., wo die IDG schon mehrfach Gast sein durfte. Unser Mitglied, Frau Gisela Wiemer, referierte über den Christus, wozu Tonbeispiele aus dem monumentalen Werk von der CD erklangen. Frau Annerose Röder, die ebnenfalls der IDG angehört, spielte im Saal der Musikschule Sonneberg am 12. Juni 2004 Klavierwerke von Draeseke. Herzlichen Dank für den Einsatz auch an dieser Stelle.

In korporativer Mitgliedschaft ist der IDG seit langem die Friedrich-Kiel-Gesellschaft e.V. verbunden, die 2004 ihr 25jähriges Bestehen festlich feiern konnte. Die FKG arbeitet überaus erfolgreich, was daran zu erkennen ist, dass der Komponist Friedrich Kiel in diesem Vierteljahrhundert immer stärkere Beachtung fand. Seine eher der Mendelssohn-Brahms - Richtung verpflichtete Tonsprache erfreut sich zunehmender Beliebtheit und Beachtung, was vor allem einem Manne zu danken ist, nämlich Herrn Peter Pfeil, der in seiner Funktion als Schriftführer der FKG sich unermüdlich für Kiel einsetzt und dabei sehr beachtliche Erfolge erzielen konnte. Schon bei der Mitgliedervesammlung 2004 wurde eine herzliche Gratulation ausgesprochen und sie soll hier unseren Mitgliedern mitgeteilt und so auch schriftlich festgehalten werden.

Die INTERNATIONAL DRAESEKE SOCIETY NORTH AMERICA besteht seit 1993 und konnte 2003 ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Prof. Alan Krueck berichtete auf der MV ausführlich darüber. In einem Geburtstagskonzert am 13. November 2003 erklangen zwei Draeseke-Raritäten: die Sonate für Viola alta und das Quintett f-Dur für Stelzner-Instrumente auf den Original-Instrumenten. Die Interpreten waren James Przygocki, Theresa Bogard und die SUMMIT CHAMBER PLAYERS. Prof. Krueck zeichnete in einer ausführlichen Dokumentation die Arbeit der IDS/NA in den vergangenen zehn Jahren nach. Ihm ausschließlich ist zu danken für die fünf vorliegenden CD-Editionen des größten Teiles der Kammermusikwerke. Mit Nachdruck sei auf deren Vorhandensein hingewiesen, denn ein verstärkter Absatz der vorzüglichen Einspielungen ist ebenso wünschenswert wie wichtig für weitere editorische Vorhaben dieser Art. Die Mitglieder sind herzlich gebeten, hierfür tatkräftig Werbung zu machen. Allemal sind die vor-liegenden Einspielungen auch schöne Geschenke für jeden Musikliebhaber, der sich auch für das Unbekannte unserer Kunst interessiert!

Erwähnt wurde schon, dass die Musik Draesekes immer breitere Beachtung und Interesse findet, was durch die vielen Notenbestellungen belegt ist. Erfreulich ist, wenn dahinter auch konkrete Konzertvorhaben stehen. So wird das Solisten-Ensemble Berlin am 18.Juni 2005 – also parallel zur angekündigten JT - im Magdeburger Schinkel – Saal Draesekes Quintett für Streichtrio, Klavier und Horn, Opus 46 aufführen.

Liebe Mitglieder und Draeseke-Freunde, mit diesem Rundschreiben wollte ich Ihnen einen kleinen Überblick über Geschehenes und Zukünftiges geben, und das Hauptanliegen sind natürlich Bekanntgabe und Einladung vorab auf unsere nächste Jahrestagung im Juni 2005.

Die Einladung mit der Mitteilung des fertigen Programms gehen Ihnen dann Anfang Mai fristgerecht zu, und wir würden uns über eine rege Beteiligung sehr freuen. Daher wiederhole ich meine Bitte um Reservierung des Termins hier noch einmal.

Leider mussten aus verschiedenen Gründen die gewohnten regelmäßigen Mitteilungen in den Draeseke – Informationen ausbleiben, was ich sehr bedauere! Es liegen sehr viele interessante und wichtige Materialien vor, die redaktionell zu bearbeiten sind und Ihnen an die Hand gegeben werden müssen. Die Talsohle aber ist durchschritten, so dass in Kürze Opus 16 der DI erscheinen kann, und zwar mit allem, was dazu gehört wie Rezensionen, Werkbeschreibungen, Berichte, Pläne und Bildern. Auch ein aktuelles Mitgliederverzeichnis ist längst überfällig. Die Aufbereitung des Materiales verlangt vor allem eines: viel Zeit! Und ausgerechnet dieser Stoff war in letzter Zeit in meinem lebenswichtigen „Nebenberuf“ absolute Mangelware. Ich bitte herzlich um einiges Verständnis und kann versichern: es wird wieder besser!

Wir mussten im ausgehenden Jahr 2004 auch Abschied nehmen. Unser Gründungsmitglied, Frau Jutta Henny Margarete Luise Oswald, geb. Zincke gen.Sommer, verstarb am 23. Oktober 2004 in Oldenburg. Frau Oswald war eine glühende Verehrerin der Kunst unseres Meisters und war bei allen Jahrestagungen seit Gründung der IDG 1986 eine interessierte und engagierte Teilnehmerin. Wir werden ihr Andenken in dauerhafter Erinnerung behalten und verneigen uns in Dankbarkeit vor diesem Leben, das nun seinen Abschluss gefunden hat. Frau Brigitte Draeseke kondolierte persönlich im Namen der IDG.

Zum Abschluss darf ich Sie herzlich bitten: machen Sie unsere wichtige Kulturarbeit in Ihren Kreisen bekannt und werben Mitglieder. Wie Sie von überall her hören können ist das Geld allenthalben knapp geworden. Da ist ein solider Mitgliederstand immer ein sicherer Wechsel in die Zukunft, für die wir uns ja einsetzen, damit Künftige die Musik von Felix Draeseke kennen lernen und hören dürfen.

Mit der lebhaften Hoffnung auf ein Kennenlernen und Wiedersehen inCoburg grüße ich Sie nochmals mit den besten Wünschen im Namen des Vorstandes und auch ganz persönlich als Ihr

Udo-R. Follert, LKMD
Geschf. Vorsitzender
INTERNATIONALE DRAESEKE GESELLSCHAFT


The Internationale Draeseke Gesellschaft (IDG) and International Draeseke Society/ North America (IDS/NA) regularly informs members of activities and items of interest and members qualify for a substantial discount on purchase of Society publications and music of Felix Draeseke and Joachim Raff on the Society's CD label: AKCoburg. We welcome you to join.
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