Internationale Draeseke Gesellschaft
e.V. Coburg
Speyer, im Dezember 2006
Rundschreiben 03/2006 an die
Mitglieder und Freunde der IDG
Liebe Draeseke - Freunde und Mitglieder,
Sehr geehrte Damen und Herren !
Sehr herzlich darf ich Sie alle im Namen des Vorstandes der IDG in diesen vorweihnachtlichen Tagen grüßen und Ihnen für das bevorstehende Weihnachtsfest die besten Wünsche übermitteln. Vielleicht finden Sie ja auch Zeit, sich wieder einmal das Weihnachtsfest mit den Klängen unseres Meisters zu bereichern, indem Sie sich das Vorspiel zum CHRISTUS auflegen und die „Geburt des Herrn“ hören. Es lohnt sich – und bekanntlich schafft mehrmaliges Hören ja auch Vertrautheit! Feiern Sie Weihnachten mit Felix Draeseke – das Vorspiel dauert nicht länger als 45 Minuten – und Sie wer-den von diesem „Weihnachtsoratorium“ überrascht sein!
Falls es in Vergessenheit geraten sein sollte: das gesamte Mysterium liegt als CD-Box vor, und Sie können es im Han
del erwerben und im Internet unter www.bayermusicgroup.de sich genauer informieren. Sie werden finden, dass Sie für nur 54 € ein außergewöhnlich attraktives Weihnachtsgeschenk haben können – und die Beschenkten werden sich bestimmt freuen – zumindest aber sehr wundern!
In diesem Rundschreiben nun möchte ich Sie informieren über die 20. Jahrestagung 2006, die vom 15. bis 18. Juni in Coburg stattgefunden hat, und ferner über eine Reihe von Projekten, mit denen die IDG derzeit sehr intensiv beschäf-tigt ist, und die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern.
Voranstellen möchte ich hier die Mitteilungen über das große Projekt der Herstellung von Druckvorlagen für das gesamte CHRISTUS-MYSTERIUM. Ich darf kurz schildern, worum es sich dabei handelt. Wie Sie wissen, ist Dieses Werk als das Hauptwerk von Draeseke im chorsinfonischen Bereich anzusehen. Die bisherigen 4 Gesamtaufführungen von 1912, 1990, und 1991 konnten auf der Basis des aufgefundenen Quellen- Materiales durchgeführt werden. Dieses Urmaterial sozusagen steht für weiteren Gebrauch aber nicht zur Verfügung, weil die Gefahr der Beschädigung und des Verlustes besteht.
Daher bemüht sich die IDG seit 2004 um die Herstellung von Druckvorlagen für die Gesamt-Partitur und für die Orchesterstimmen. Auch ist auf dieser Basis die Herstellung einer Chorpartitur möglich.
Für dieses Riesenprojekt konnte die IDG stattliche finanzielle Unterstützung finden, worüber bei der Mitgliederversammlung im Juni 2006 ausgiebig berichtet wurde. Mit der Herstellung der Druckvorlagen im Computer – Notensatz wurde Firma P-N-G Galmsbüll beauftragt.
Zum gegenwärtigen Stand ist festzustellen, dass die Arbeiten für das Vorspiel „Die Geburt des Herrn“ und für das 3. Oratorium „Tod und Sieg des Herrn“ abgeschlossen wurden. Die Herstellung der Partitur des 1. Oratoriums „Christi Weihe“ wurde in Auftrag gegeben.
Zum Stande der finanziellen Absicherung des Projektes am Jahresende 2006 darf ich nun einige (abgerundete) Zahlen mitteilen:
Gesamtkosten: |
30.000 € |
Gewährte Zuschüsse: |
18.000 € |
Eigenmittel der IDG bis Ende 2006: |
4.000 € |
Bisherige projektgebundene Spenden: |
1.000 € |
Ungedeckter Betrag: |
7.000 € |
Das Projekt soll mit der Fertigstellung der Oratorien I und II bis Ende 2007 fertig gestellt sein, d.h. der noch nicht gedeckte Betrag von 7.000 € muss von der IDG durch Eigenmittel und Spenden aufgebracht werden. Daher bitte ich alle Mitglieder der IDG sehr, sehr herzlich um eine von nicht geringen Sorgen befreiende außerordentliche Spende zur Sicherstellung des Projektes CHRISTUS. Spenden an die IDG sind, wie Sie alle seit langem wissen, bei der Einkommenssteuer voll abzugsfähig!
Folgen Sie bitte dem Aufruf der IDG und tätigen Sie eine „Weihnachtsspende“ auf das Konto der:
Internationalen Draeseke Gesellschaft e.V.
Nr. 1032 Sparkasse Coburg
BLZ 783 500 00
Vermerk: Christus-Druckvorlagen
Erfreulicher Nachtrag: ein sehr renommierter deutscher Musikverlag zeigt sich bereit, den CHRISTUS bei Bereitstellung der Druckvorlagen in Verlag zu nehmen!
Während der Jahrestagung hat der österreichische Musikschriftsteller Dr. Hans Hoffmann sein Manuskript zu dem geplanten Buch „Felix Draeseke – Ein Großer unter den Vergessenen“ vorgestellt. Hans Hoffmann darf als sehr erfolgreicher Schriftsteller gelten, der mit seinen bisherigen Büchern zu Beethoven, den Mozart-Söhnen, den Haydn-Brüdern, Anton Bruckner und zuletzt zu Anton Dvorak seine Leser ein wenig abseits der nur musikhistorischen Darstellung zu fesseln weiß, indem er in feinem erzählerischen Stil das nähere und weitere Umfeld seiner jeweiligen Helden auszuleuchten versteht.
In seinem neuesten Buch-Projekt zu Felix Draeseke beleuchtet der Autor die geistigen Entwicklungen parallel zu Draesekes Lebensweg, und man versteht nach der Lektüre ganz gut, aus welchem Grunde „Felix Draeseke – Ein Großer unter den Vergessenen“ geworden ist. Aber auch, weswegen es ganz dringend geboten erscheint, sich dieses Vergessenen zu besinnen und seine Musik als ganz entscheidenden Beitrag in der Musikgeschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anzusehen. Das Buch von Hans Hoffmann ist hervorragend geeignet, breite Kreise für Draeseke und seine Stellung in der Musikgeschichte zu interessieren und stellt somit eine ausgezeichnete Werbung für unseren Komponisten dar! Aus diesem Grunde soll die Drucklegung durch die IDG gefördert werden, allerdings in erster Linie durch Spenden, die eigens für dieses Projekt gesammelt werden. Eigenmittel aus den Mitgliedsbeiträgen sind hierfür nicht vorgesehen!
Für die Drucklegung des Buches wurde ein Kostenanschlag angefordert. Ein Auflage von 500 Exemplaren kostet 8.000 €;
Die Auflagenhöhe 1.000 würde 10.000 € kosten.
Bisher sind für das Buchprojekt „Felix Draeseke – Ein Großer unter den Vergessenen“ Spenden i.H. von insgesamt 1.400 €
Eingegangen, für die ganz herzlich gedankt wird.
An die Mitglieder ergeht nun auch hier die herzliche Bitte, das Buch-Projekt zu unterstützen. Dies kann auf zweierlei Weise gechehen:
- durch eine Spende in freiwilliger Höhe
- durch Vorabbestellung einer gewissen Anzahl von
Büchern zum Einzelpreis von 10, € für Mitglieder der IDG.
Weil alle erhofften Spenden und Vorbestellungen den Druck des Buches erst ermöglichen, ist vorgesehen, alle Spender und Vorbesteller auch namentlich im Buche zu nennen. Ihre Spenden sind willkommen
auf das Konto der
Internationalen Draeseke Gesellschaft e.V.
Nr. 1032 Sparkasse Coburg
BLZ 783 500 00
Vermerk: Draeseke – Buch, Hans Hoffmann
Ein weiteres Editionsprojekt steht kurz vor seinem Abschluss:
Felix Draeseke:
Christus – Suiten
Nach Ausschnitten aus dem Mysterium CHRISTUS für Orgel arrangiert von Friedbert Streller
Das Werk erscheint Anfang 2007 im Strube-Verlag Mün-chen - Berlin und wird durch die IDG gefördert. Dr. Friedbert Streller ist Mitglied der IDG. Seine Christus – Suiten für Orgel werden seit Jahren von namhaften Interpreten in öffentlichen Konzerten gespielt und sind als ausgezeichnete Hinweise auf Draesekes Hauptwerk anzusehen und daher eine künstlerische Werbeaktion höchsten Ranges.
Am 26.10.2007 wurde von Dr. Streller folgendes mitgeteilt:
„Hiermit möchte ich mitteilen, dass am 4.Oktober 06 im Rahmen des Dresdner Orgelzyklus „Orgelmusik aus Dresden V“ , Spätromantische Symphonik mit Werken von Hans Fährmann, Oskar Wermann, Felix Draeseke, Carl AugustFischer, Richard Wagner auch meine Bearbeitungen aus "Christus" erklangen, aus der 1.Suite Nr.2 und 3 , "Das Abendmahl" und "Jesus am Kreuz".
Interpret: Kreuzorganist Holger Gehring“
Mit freundlichen Gruß
Friedbert Streller
Herzlichen Dank richte ich hier an Dr. Streller für seinen bedeutsamen künstlerischen Einsatz zur Verbreitung von Name und Werk gebürtigen Coburgers und Wahl-Dresdners Felix Draeseke.
Draeseke – Werke werden immer wieder auch im Rund- funk gesendet. Frau Brigitte Draeseke und Peter Pfeil teilten mit, dass am 9. August von NDR u.a. die Sinfonia Comica gesendet wurde, und zwar die Einspielung der Sinfonie mit Jörg Peter Weigle, welche auch im Handel zu haben ist wie inzwischen sämtliche Sinfonien Draesekes.
Am 1. September sendete der Bayerische Rundfunk im ARD-Nachtkonzert Felix Draesekes „Scheidende Sonne“ Opus 44.
In der Magdeburger Altstadtgemeinde gaben Anja Ganschow, Sopran und Sabina Chukurowa, Klavier einen Liederabend. Auf dem Programm standen neben Liedern von Felix Mendelssohn und Friedrich Kiel auch sechs ausgewählte Lieder von Felix Draeseke.
Am 1. September meldete unser Mitglied Gisela Wiemer die Fertigstellung ihrer Doktorarbeit zu „Felix Draesekes Requien und Messen – Ihre Stellung in der Gattungsge-schichte des 19. Jahrhunderts – Untersuchungen zum Vokalstil“ und hat die detaillierte Inhaltsübersicht zur Verfügung gestellt. Die Autorin stellt in akribischer Feinarbeit
Draesekes große Kirchenmusik vor, vergleicht die Werke hinsichtlich ihrer Melodik und Themenbehandlung, stellt dann Vergleiche mit ausgewählten Werken aus der Klassik und Romantik an, und kommt schließlich zur Beschreibung von Auswirkung und Bedeutung von Draesekes Kirchenmusik auf spätere Epochen. Einumfangreicher Anhang rundet Wiemers Arbeit ab.
Der Verfasserin gebühren Respekt und Anerkennung für ihre langjährigen Untersuchungen. Sie begleiten nunmehr die besten Wünsche für einen erfolgreichen Abschluss. Zu gegebener Zeit wird darüber zu berichten sein.
Zur Fertigstellung dieser Arbeit ergehen an Gisela Wiemer herzliche Glückwünsche von Seiten des Vorstandes der IDG.
Es ist nun angebracht, allen unseren Mitgliedern einen kurzen Rückblick auf die 20. Jahrestagung vom 15. bis 18. Juni zu gewähren.
Zur Eröffnung der Tagung am Donnerstag, 15. Juni im Pavillon des Kunstvereins im Hofgarten gab Professor Wolfgang Müller-Steinbach einen überaus interessanten Vortrag mit vielen Hörbeispielen. Im Mittelpunkt standen Draesekes Cello-Werke.
Am Freitag, 16. Juni fand im Landhaus Kaiser in Dörfles-Esbach die Mitgliederversammlung stand, über deren Verlauf hier kurz berichtet wird:
Nach Eröffnung der MV durch den Präsidenten Professor Dr. Helmut Loos und Feststellung der TO folgte ein Gedenken an die verstorbenen Mitglieder der IDG in den abgelaufenen 20 Jahren. Nach dem Verlesen von Grußadressen erfolgte die Annahme die Protokolls der JT 2005, und nach dem Verlesen des Kassen- und Kassenprüfungsberichtes durch unseren Schatzmeister Dipl.Ing. Heinz Ebert erfolgte auf Antrag von Herrn Peter Pfeil die Entlastung desVorstandes einstimmig. Peter Pfeil übernahm auch die Wahlleitung bei den anstehenden Neuwahlen. Der bisherige Vorstand wurde im Amte bestätigt:
- Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Loos – Vorstandsvorsitzender – einstimmig gewählt
- LKMD Udo-Rainer Follert – Geschäftsführer der IDG – einstimmig gewählt
- Dipl. Ing. Heinz Ebert – Schatzmeister – einstimmig gewählt
- Uta Helene Follert – Schriftführerin – einstimmig gewählt
Gemäß der Satzung der IDG kann der Vorstand auf 5 Vorstandsmitglieder erweitert werden. Frau Brigitte Draeseke schlug vor, Herrn Professor Dr. Alan Krueck in den Vorstand zu wählen. Prof. Krueck wurde daraufhin einstimmig in den Vorstand gewählt.
Dr. Krueck leitet die nordamerikanische Sektion der IDG und hat bisher alle CD-Einspielungen von Kammermusikwerken Draesekes angeregt, finanziert und durchgeführt, wofür ihm ausdrücklich Dank mitgeteilt sei. In Zusammen-arbeit mit Professor Dr. Bob Rej wird von Amerika aus auch die sehr informative Website der IDG (www.draeseke.org) betreut und ständig ausgebaut.
Im zweiten Teil der MV wurden Berichte aus den verschie-denen Arbeitsbereichen gegeben, z.B. soll die Schriftenreihe 2007 mit Band VII fortgesetzt werden; vorrangig müssten die Briefe behandelt werden. Hier fehlt es leider an ausrei-chenden personellen Kapazitäten; die Herausgabe der Brie-fe gehören zum vorrangigen Hoffnungsposten der IDG-Arbeit.
Prof. Alan Krueck bemüht sich derzeit um die Urauffüh-rung von Draesekes Violinkonzert in der vorliegenden Fassung für Violine und Klavier. Voraussichtlich kann dies bei der JT 2008 geschehen.
Es folgen Danksagungen seitens der Geschäftsführung zu den vielfältigen Aktivitäten während des Berichtsjahres.
Dr. Hans Hoffmann, Mondsee, Österreich, stellt sein Draeseke-Buch vor und schenkt den anwesenden sein Buch über Anton Bruckner, wofür ihm herzlich gedankt wird.
Der Termin der nächsten Jahrestagung wird festgelegt auf den
Donnerstag, 07. –Sonntag, 10. Juni. 2007
Die Mitglieder sind herzlich gebeten, sich diesen Termin schon heute vorzumerken. Vorläufig ist dieser Ablauf geplant:
Donnerstag – Vortrag mit Musikbeispielen
Freitag – Mitgliederversammlung
Samstag (ganzer Tag) – Ausflug nach Meiningen und Konzert im Schloss
Sonntag – Musikalische Matinee
Am Samstag, den 17. Juni führte Herr Dr. Harald Bachmann die Tagungsteilnehmer auf Spuren des Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert und gab im Rückert-Haus zu Neuses erhellende und sehr informative Einblicke in das Leben und Wirken dieses Bedeutenden Geistesmenschen.
Viele Rückerttexte wurden von großen Komponisten vertont; sein heute gar zu Gesangbuch-Ehren gelangtes Adventlied „Dein König kommt in niedern Hüllen“ z.B. wurde von Robert Schumann verton; ebenso gab Felix Draeseke genau diesem Text ein ganz und gar eigenständiges klangliches Gewand!
Im zweiten Teil der kleinen Exkursion (der große Ausflug nach Meiningen wurde einvernehmlich auf 2007 verschoben) führte Dr. Bachmann auf Schloss Callenberg in die weitläufigen Verflechtungen des Herzoghauses Coburg mit den europäischen Königshäusern ein und gab viel Hintergrundwissen in historische Zusammenhänge weiter. Gegen Mittag ging diese äußerst informative Exkursion zu Ende.
Um 16.00 Uhr begann im Pavillon des Kunstvereins im Hofgarten die Eröffnung einer beeindruckenden Ausstellung, veranstaltet durch den Kunstverein Coburg, einem der an Mitgliedern stärksten Kunstvereine in Deutschland überhaupt. Bei der musikalischen Umrahmung der Eröffnung wirkte die IDG zunächst nur planerisch mit. Die Ausstellung des Malers der Dresdener Frauenkirche sollte nämlich ursprünglich vom Kantor der Dresdener Frauenkirche musikalisch mitgestaltet werden. Hier war IDG als Vermittler tätig. Leider wurde Kantor Matthias Grünert dann ein Opfer des Autoverkehrs in einem großen Stau.
Der hochbegabte, sehr jugendliche Geiger Albrecht Menzel aus Dresden wurde dann ad hoc von LKMD Follert am Flügel begleitet – und so kam es dann doch schließlich noch zu einer ganz direkten Zusammenarbeit mit dem Kunstverein.
Die Ausstellung
Christoph Wetzel – MENSCHENBILDER
war überaus beeindruckend, und bei den Dankworten am Ende der Eröffnung wurde auch die vorbildliche Zusammenarbeit von Kunstverein und Draeseke – Gesellschaft sehr lobend herausgestrichen.
Der Abend dann brachte im Andromedasaal der Landesbibliothek im Schloss Ehrenburg den künstlerischen Höhepunkt der Tagung: zu Gehör kamen aus gegebenem Anlass Werke von Mozart und Schumann und natürlich auch von Felix Draeseke. Professor Müller-Steinbach begleitete am Klavier Franziska Dürr, Viola und Martin Nitschmann, Klarinette. Beide Künstler gelten als profunde Draeseke-Kenner uns waren schon mehrmals in Coburg konzertierend zu Gast bei anderen Draeseke-Tagungen.
Zu Beginn spielten Nitschmann und Müller-Steinbach die Szene für Violine und Klavier Opus 69, welche Müller-Steinbach kenntnisreich und ganz eigengeprägt für die Klarinette bearbeitet hat. Wenn man beide Fassungen kennt, fällt es schwer, der Klarinetten-Fassung etwa nicht den Vorzug zu geben! Frau Dürr spielte dann Draesekes Viola-Sonate Nr. 1 und „riss mit dem reinen und mächti-gen Klang ihrer Viola…. das Publikum regelrecht mit“ rezensiert Dr. Peter Müller von der Neuen Presse CO in seinem Bericht. Der Pianist spielte von Robert Schumann den II. Satz der großen C-dur-Fantasie Opus 17 und begeisterte mit seiner emotional gestalterischen Kraft, der eine immense technische Virtuosität dienend zur Seite gestanden hat. Mit Mozarts berühmtem Trio für Klarinette, Viola und Klavier KV 498 wurde dem Jahresjubilar gebührend Ehre erwiesen. „Feinsinnig Rokoko gemäß bis bukolisch poppig verabschiedeten sich die drei Künstler mit diesem sommer-lichen „heurigen“ Unterhaltungswerk von Wolferl“ – meint der Rezensent und fügt hinzu: „Der begeisterte Beifall des Publikums wurde mit einem reizenden kleinen Trio Draesekes, dem 2. Satz „Valse und Scherzo“ aus seiner Sonate Opus 6 für Klavier, einem spritzigen, rhythmusbetonten Werk belohnt.“ Nachzutragen ist da, dass Müller-Steinbach dieses Stückchen für die drei Instrumente bearbeitet hat – was eine vorzügliche Wirkung hatte.
Das gleiche Programm wurde übrigens wenige Tage zuvor in einem der Speyerer Nachtkonzerte im Mai in der dortigen Heiliggeistkirche gegeben. Mit diesem gelungenen Konzertabend ging die 20. JT der IDG zu Ende.
Während der MV wurden, wie erwähnt, auch Grußadressen verlesen, und ich möchte nicht versäumen, eine besonders eindrucksvolle Grußadresse mitzuteilen – im Originalton bei der MV:
Sehr gerne teile ich Ihnen hier noch die soeben eingetroffenen Grüße unseres Gründungs- und Ehrenmitgliedes, Frau Edith V o i g t aus Passau mit! Frau Voigt war langjährige Chefsekretärin des Kistner -Verlages in Leipzig. Sie schreibt:
„Lieber Herr Follert ( - ) … Aus gegebenen Anlass darf nicht vergessen werden, dass in den 20 Jahren des Bestehens der jetzigen IDG es gelungen ist, das Werk und den Namen Felix Draesekes wieder aus der Versunkenheit an’s Tages-licht zu holen! Das ist doch ein Grund zum Feiern! Ich gratuliere!! (…und ich darf wohl sagen, dass ich weiß, wie tot Felix Draeseke war!) Ihre Edith Voigt..
Im zu Ende gehenden Jahr 2006 ist es auch angebracht, den folgenden Institutionen Dank zu sagen für vielfältige Unterstützung und Zusammenarbeit bei der Forschungsarbeit der
INTERNATIONALEN DRAESEKE GESELLSCHAFT:
- Historische Gesellschaft Coburg
- Kulturbüro Coburg - Einzelprojektförderung
- Kunstverein Coburg e.V.
- Landesbibliothek Coburg
- Niederfüllbacher Stiftung
- Oberfrankenstiftung
- Sparkasse Coburg – Lichtenfels
- Stadtkämmerei Coburg
Die folgenden Hinweise auf Veranstaltungen und Projekte für das kommende Jahr 2007 verbinde ich mit der lebhaften Hoffnung, vor allem bei den Konzertveranstaltungen doch auch einmal Mitglieder und Förderer der IDG begrüßen zu dürfen, die wegen großer Entfernungen bisher nicht haben an unseren Veranstaltungen teilnehmen können! Es wäre schön – und vielleicht ist etwas für Sie dabei!
Das Jahr 2007 wird mein letztes Dienstjahr als Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche der Pfalz sein, und es ist für daher eine große Freude, das der Landeskirchenrat als mein Arbeitgeber Anregung und Wunsch äußerte, doch sozusagen zum Ausklang das CHRISTUS – Mysterium noch einmal aufzuführen. Ich habe dann von einer kompletten Aufführung abgeraten, und nun haben wir als Ergebnis dies:
Adventlied
und
Tod und Sieg des Herrn
III. Oratorium aus dem Mysterium CHRISTUS
von Felix Draeseke
Gotthold Schwarz, Leipzig – Christus; Adelheid Vogel, Vera Steuerwald – Sopran; Elvira Dreßen, Alt u.a.
Pfälzische Singgemeinde – Oratorienchor der Landeskirche
Evangelische Jugendkantorei der Pfalz
Witold - Lutoslawski – Philharmonie Breslau
Dirigenten: LKMD Udo-Rainer Follert und KMD Jochen Steuerwald
Samstag, 6. Oktober 2007, 17.00 Uhr
- Alexanderskirche Zweibrücken
Sonntag, 7. Oktober 2007, 17.00 Uhr
- Gedächtniskirche Speyer
In der Heiliggeistkirche in der Großen Himmelsgasse zu Speyer finden alljährlich an vier Donnerstagen im Mai Nachtkonzerte statt, Beginn 21.00 Uhr.
Sie finden 2007 an folgenden Terminen statt:
Donnerstage, 3., 10., 24. und 31. Mai jeweils 21.00 Uhr statt und sind vorrangig dem Liedschaffen, der Klavier- und Kammermusik Felix Draesekes gewidmet.
Angefragt sind die folgenden Künstler, deren Teilnahme auch überwiegend schon sicher ist:
Professor Wolfgang Müller-Steinbach, Klavier
Carl Smith, Viola alta
Simone und Robert Sattelberger
Vera Steuerwald,
Hölderlin-Streichquartett, Köln
Bis zum Redaktionsschluss dieses Rundbriefes können weitere Einzelheiten leider noch nicht mitgeteilt werden.
Das Engagement des Hölderlin-Quartetts steht im Zusammenhang mit der geplante CD-Einspielung der Streichquartette von Felix Draeseke in der CD-Reihe AK Coburg, die von Professor Dr. Alan Krueck betreut und herausgegeben wird.
Den folgenden Hinweis bitte ich, sich langfristig vormerken zu wollen:
Geistliche Sonntagsmusiken
in der Frauenkirche Dresden:
Sonntag, 11. November 2007, 15.00 Uhr
Felix Draeseke:
Requiem
für fünf Gesangsstimmen a cappella
WoO 35 – 1909
An der Orgel: Frauenkirchenkantor Matthias Grünert
Kammerchor der Pfälzischen Singakademie
LKMD Udo-Rainer Follert
Ich freue mich natürlich sehr, dass also im Neuen Jahr 2007 von unseren Komponisten doch einige wichtige Werke aufgeführt werden können, und alle Ausführenden würden sich sicher sehr freuen, wenn besonders rege Zuspruch auch von den Mitgliedern der IDG kommen könnte. Im 21. Jahr des Bestehens unserer Fördergesellschaft zugunsten Felix Draesekes kann also wieder einiges bewegt werden. Besonders erfreulich dabei ist freilich auch, dass nun auch jüngere Interpreten und Dirigenten sich für Draeseke zu interessieren beginnen. Darin liegt viel Hoffnung für die weitere Verbreitung und Bekanntmachung seiner Musik.
Bevor ich diesen Rundbrief 3 / 2006 schließe, ist es ange-bracht, ganz besonderen Dank an zwei Mitglieder der IDG zu richten, die mit einer großherzigen Spende die laufenden
Editions-Projekte (Christus-Material / Draeseke-Buch) unterstützen wollen:
Herrn Professor Dr. Alan Krueck; USA (Material)
Herrn Professor Hermann Rau, Heilbronn (Buch)
Herzlichen Dank an die Spender!
Für die verständnisvolle Zusammenarbeit in der Vorstand-schaft der IDG möchte ich persönlichen Dank ausdrücken,
Herrn Prof. Dr. Dr.h.c. Helmut Loos – Präsident
Herrn Dipl. Ing. Heinz Ebert – Schatzmeister
Herrn Prof. Dr. Alan Krueck - Ltg. IDS - NA
Frau Uta Helene Follert - Schriftleitung
Herzlicher Dank für die Betreuung der Draeseke Homepage ergeht hier auch an Herrn Prof. Dr. Bob Rej, USA.
Den ich hier mit besten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest verbinde! Außerdem wünsche ich Kraft und Kreativität für die eigenen persönlichen und beruflichen Vorhaben im Neuen Jahr – und ganz besonders natürlich auch für unseren Komponisten Felix Draeseke!
Nun wünsche ich auch Ihnen verehrte Mitglieder und Freunde der IDG zum Weihnachtsfest 2006 schöne und besinnliche Stunden und für das Neue Jahr 2007 alles Gute – und dabei insbesondere eine dauerhaft stabile Gesundheit!
Möge aber – und das ist das Entscheidende – über allem ein dauerhafter äußerer Friede Bestand haben!
Ihr
Udo-Rainer Follert, LKMD
Gf. Vorsitzender
INTERNATIONALE DRAESEKE GESELLSCHAFT e.V.
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