Felix Draeseke Societies: Newsletter (April 2009)

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IDG, Martin Luther-Str. 7,  D-67346 Speyer  IDG

An die Mitglieder, Freunde und Förderer der Internationalen Draeseke Gesellschaft e.V.

Internationale Draeseke Gesellschaft
eingetragener Verein
Sitz   96450 Coburg

Speyer, im April 2009

Rundschreiben 01/2009

Liebe Draeseke – Freunde, Förderer und Mitglieder,
Sehr geehrte Damen und Herren !

Mit herzlichen Grüßen - auch im Namen des Vorstandes - möchte ich dieses Rundschreiben an die Mitglieder und Freunde der IDG beginnen. Wiederum kann viel Erfreuliches aus der Arbeit für unseren Meister mitgeteilt werden! Insgesamt dürfen sich alle Freunde und Liebhaber seiner Musik vor allem über den weiter steigenden Bekanntheitsgrad Draesekes freuen, und wir nehmen das befriedigende Ergebnis zur Kenntnis. Sie alle haben durch viele Jahre daran mitgewirkt, und so steht herzlicher Dank für Ihr Engagement diesem Rundschreiben voran.

Eine wichtige Information kann ich auch gleich zu Beginn weiter geben, die uns von Peter Pfeil  (Schriftleiter der Friedrich-Kiel–Gesellschaft) übermittelt worden ist:

Beim Label Hyperion, DDD, 2008, Bestellnummer 468 65 48 ist  das Klavierkonzert Es-Dur Opus 36 von Felix Draeseke einge-spielt worden und seit dem 20. März 2009 auf dem Markt. Hier gebe ich die Ankündigung ungekürzt wieder:

Die neueste Folge der »Romantischen Klavierkonzerte« präsentiert Klavierkonzerte von Salomon Jadassohn (1831–1902) und Felix Draeseke (1835–1913), die zu den führenden deutschen Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählten, heute aber kaum mehr bekannt sind. Beide begannen ihre Studien am Leipziger Konservatorium, waren Schüler von Franz Liszt, Anhänger der »Neuen Deutschen Schule« und unterrichteten später an Musikkonservatorien. Ihre Klavierkonzerte entstanden ungefähr in der gleichen Zeit Ende der 1880er Jahre, musikalisch ist die Nähe zu ihrem Lehrer Liszt unverkennbar.

Künstler: Markus Becker;  RSO Berlin, Michael Sanderling

Sobald eine Besprechung dieser Einspielungen bekannt wird, werden wir sie gerne mitteilen.

Jedenfalls soll die erfreuliche Feststellung, dass auch von anderer Seite etwas für Draeseke getan wird, gleich am Anfang stehen, wenn auch die Formulierung „kaum mehr bekannt“ zumindest für Draeseke so allgemein nicht mehr zutreffen dürfte – um es vorsichtig zu sagen!


Weiter möchte ich – ebenfalls gleich zu Beginn – zum Blick auf die nächsten Jahre einladen. Einige markante Jahrestage „rund um Draeseke“ bieten für die nächsten Jahre reichlich Gelegenheit, die Musik unseres Meisters Draeseke öffentlich erklingen zu lassen, und mit entsprechenden Hinweisen und Einladungen soll auf breitester Front eingeladen werden. Das bedeutet: viel Arbeit – viel Einsatz !

Hier eine Übersicht über die Reihe der nächsten  „Meilensteine“ am Draeseke – Weg:

2010 - 7. Oktober    175. Geburtstag von Felix Draeseke
2011 - 21. Juni  25 Jahre IDG
2012 - Frühjahr 100. Wiederkehr der „Christus“Gesamtaufführungen
2013 - 26. Februar 100. Todestag von Felix Draeseke

Diese interessante Konstellation bietet vielfältige Möglichkeiten zu konkreten Veranstaltungen, bei denen Felix Draeseke und seine Musik in den Vordergrund gestellt werden. In welcher  Weise diese „Meilensteine“ nun für Draeseke genutzt werden können, darüber  soll bei der kommenden Jahrestagung ausgiebig diskutiert und beraten werden, und weil dabei sehr wichtige und weit reichende Themen auf der Tagesordnung stehen, sind alle Mitglieder ebenso herzlich wie dringend gebeten, die Weichen für die nächsten Jahre gemeinsam zu stellen und an dieser Jahrestagung teilzunehmen.

Hier gebe ich das fertige Programm der 23 Jahrestagung der IDG e.V. allen Freunden, Interessenten und Mitgliedern bekannt. An die Mit-glieder ergeht die schriftliche Einladung zur Mitgliederversammlung in Kürze gesondert.

23. Jahrestagung der
Internationalen Draeseke Gesellschaft e.V.
von Freitag, 19. bis Sonntag, 21. Juni 2009
in Coburg und Meiningen

Programm-Überblick

Freitag, 19. Juni 2009
18.00 Uhr Mitgliederversammlung der IDG
Im Landhaus Kaiser Dörfles-Esbach
Samstag, 20. Juni 2009
16.00 Uhr Eröffnung der Kunstausstellung EMAIL-RAGNA SPERSCHNEIDER, Hamburg Im Pavillon des Kunstvereins im Hofgarten. Die Musikalische Gestaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit der IDG. Julia Röntz, Violine, Nikolaus Grether Violoncello und Professor Wolfgang Müller-Steinbach, Klavier musizieren von Wolfgang-Amadeus Mozart das Klaviertrio B-Dur, KV 502 
20.00 Uhr Gesprächskonzert vor der Uraufführung von Draesekes Violinkonzert  Festsaal im Jagdschloss in Bad Rodach Prof. Dr. Alan Krueck, USA,  Prof. Wolfgang Müller-Steinbach und Julia Röntz geben eine Einführung in das Violinkonzert von Felix Draeseke
Sonntag, 21. Juni 2009
09.30 Meiningen Schloss Elisabethenburg Uhr Frau Maren Goltz führt durch die Sammlung Musikgeschichte
11.00 Uhr Matinee - Konzert In der Schlosskirche – Brahms-Saal Werke von Ludwig van Beethoven und Felix Draeseke - Uraufführung Violinkonzert e-Moll, WoO 15 Mit Julia Röntz, Violine und Professor Wolfgang Müller-Steinbach Klavier 
ca. 13.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen Ende der Tagung

Dieses Programm enthält einige Besonderheiten, auf die ich hier noch etwas näher eingehe:

Auf die Wichtigkeit der MV im Blick auf die kommenden Gedenkjahre habe ich schon hingewiesen. Ganz besonders dringend ist auch die Weiterentwicklung der Ideen über eine Zusammenarbeit mit anderen „Kleinen Fördergesellschaften“.

Dass auch in diesem Jahr wieder eine so enge Zusammenarbeit von Kunstverein Coburg e.V. und IDG e.V. Coburg möglich werden kann, verdanken wir Herrn Kurt Neun vom Vorstand des Kunstvereins.

Der schon länger geplante Ausflug nach Meiningen kann endlich ver-wirklicht werden, und ich freue mich sehr, dass die Uraufführung von Draesekes Violinkonzert an diesem musikhistorisch bedeutsamen Platz erfolgen kann. Immerhin ist Hans von Bülow, der ein enger Freund und „Kampfgefährte“ von Draeseke war, neben Max Reger die hervorragen-de Musikerpersönlichkeit in Meiningens großer kultureller Vergangen-heit  gewesen. Auch wurden Teile des Christus – Mysteriums hier zum ersten Male aufgeführt.

Nun beachten Sie bitte noch diesen wichtigen Hinweis:
Im Landhaus Kaiser Dörfles-Esbach: Telefon- 09561-60443
sind für Sie Zimmer vorreserviert, und sie können diese mit Hinweis auf die IDG bis zum  31. Mai 2009 abrufen und sich also rechtzeitig einquartieren.


Nach der Ankündigung der 23. Jahrestagung erfolgt nunmehr ein der Rückblick auf die 22. Jahrestagung 2008:

Mitgliederversammlung

Um 13.30 Uhr wurde im „Landhaus Kaiser“ in Dörfles-Esbach die 22. Mitgliedersammlung der Gesellschaft eröffnet.

Nach Begrüßung und Verlesen von Grußadressen wurde die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt und die vorgelegte Tagesordnung genehmigt.
Prof. Dr. Helmut Loos gestaltete seinen Rückblick zu einer Gesamtschau auf die bisher geleistete Forschungs-, Editions- und Konzertarbeit. Draeseke ist greifbarer geworden. Diesem Zweck dienen auch weiter die Arbeiten an der Homepage der IDG, Editionsvorhaben, CD-Einspielungen. Loos stellte fest, dass eine hervorragende Basisarbeit getan ist, auf die nunmehr in breiter Front verwiesen werden kann.

Der gf. Vorsitzende, LKMD i.R. Udo-R. Follert in seinem Berichte einen abschließenden Überblick zu  der Arbeiten an der Neuausgabe von Draesekes „Christus-Mysterium“, mit deren Abschluss im Oktober 2008 gerechnet wird. Follert dankte nochmals ausdrücklich allen Förderern dieser Edition:
Stadt Coburg,
Sparkasse Coburg-Lichtenfels,
Projektförderung der Stadt Coburg,  
Niederfüllbacher Stiftung, 
Oberfrankenstiftung
und viele Privatsponsoren

Es ist vorgesehen, zu gegebener Zeit das Werk der Öffentlichkeit ins-gesamt vorzustellen, wenn auch die Korrekturarbeiten an allen Partituren und Stimmensätzen abgeschlossen sind. Dazu sollen Vertre-tungen der o.g. Körperschaften und Stiftungen, sowie auch alle priva-ten Spender eingeladen werden.

Das Draeseke - Buch von Dr. Hans Hoffmann kann in Auftrag gegeben werden. Die Finanzierung ist gesichert. Zur Abgabe eines Angebotes wird auch der Gudrun Schröter Verlag Leipzig aufgefordert. Dieses Projekt soll aber erst dann angegangen werden, wenn die Christus -Edition fertig vorliegt.

Prof. Dr. Alan Krueck berichtet über den erfreulichen Fortgang der CD- Einspielungen. Mit Erscheinen der Streichquartette auf CD sind nun-mehr sämtliche Kammermusiken Draesekes eingespielt. Dieser Arbeit ist ein großer Wert beizumessen, weil die Werke damit allen interes-sierten Musikliebhabern und Künstlern zugänglich sind und dadurch größere Verbreitung finden.
Nach dem Kassenbericht und Kassenprüfungsbericht erfolgt die Ent-lastung des Vorstandes. Dem Kassenprüfer, Herrn Albrecht Tauer, dem Leiter des Kulturamtes der Stadt Coburg wird gedankt. Herr Tauer ist bereit, auch den Folgejahresabschluss zu prüfen.

Im Bereich der nächsten IDG – Planungen stehen die folgenden Projekte:
Bd. 20 der Musikwerke: Sinfonisches Andante – Nordstern Stuttgart
Herausgeber ist Wolfgang Müller-Steinbach. Müller-Steinbach hat die Klavierfugen Opus 15 für Orgel bearbeitet – die Veröffentlichung soll bei Strube München angestrebt werden. „Felix Draeseke – ein Großer unter den Vergessenen“  -  die Finanzierung des Buches ist gesichert. Das Buch von Hans Hoffmann soll nach Möglichkeit 2009 erscheinen. Eine öffentliche Präsentation mit musikalischer Umrahmung ist vorgesehen. Die Mitgliederversammlung endete um 15.00 Uhr.

Die Jahrestagung nahm ihren Fortgang mit der Eröffnung einer Ausstellung des Künstlersonderbundes in Deutschland und des Kunstvereins Coburg e.V. im Pavillon in Hofgarten. Die seit einigen Jahren bewährte kulturelle Zusammenarbeit zwischen Kunstverein und IDG fand erneut ihren bemerkenswerten Ausdruck, indem  LKMD i.R. Udo-Rainer Follert zusammen mit dem jungen Dresdener Geigenvirtuosen Albrecht Menzel für den musikalischen Rahmen für die Eröffnung gesorgt hat.

Ab 20.00 Uhr trafen sich die Mitglieder im Landhaus Kaiser zu einem geselligen Beisammensein. Wichtige Aspekte der künftigen Draeseke-Forschung und –Arbeit konnten so in lockerer Atmosphäre aufgegriffen und vertieft werden. Besonderes Gewicht fanden dabei die Themen der Bereitstellung der Christus-Partituren sowie der schon in der MV angesprochene Zusammenschluss mehrerer Fördergesellschaften.

In der Musikalischen Matinee am Sonntag gab LKMD i.R. Follert zwei kurze Betrachtungen mit Tonbeispielen zu Vokalwerken Draesekes, die in letzter Zeit in Dresden und Speyer zur Aufführung kamen. Zusammen mit Albrecht Menzel spielte Follert Sätze aus Tartinis berühmter Teufelstriller-Sonate. Außerdem trug der junge Geigenvirtuose Violin-Solowerke von Bach und Ysaye vor. Mit dieser beeindruckenden Matinee wurde die 22. Jahrestagung offiziell beendet.


Das große Werk ist vollendet

Im Oktober 2008 wurde die letzte Abteilung des großen Christus-Mysteriums von Felix Draeseke im Computer – Drucksatz geliefert. Mit durchaus berechtigtem  Stolz darf zum Ausdruck gebracht werden, dass damit ein einmaliges Werk der Oratoriengeschichte nun zum ersten Male komplett gedruckt vorliegt. Hier konnte der Satzungszweck der IDG in besonders eindrucksvoller Weise umgesetzt werden. Die Arbeiten nahmen insgesamt fast genau fünf Jahre in Anspruch. An Frau Sigrid Brandenburg von der Firma PNG Galmsbühl richten sich ausdrücklich Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit.

Zum gegenwärtigen Stand ist festzustellen:
-  Das gesamte III. Oratorium „Tod und Sieg des Herrn“  liegt in Partitur und Stimmensatz spielfertig vor. Das Material fand seinen Einsatz bei den öffentlichen Konzerten 2007 in Speyer und Zweibrücken.
-   Die Korrekturarbeiten am Vorspiel „Die Geburt des Herrn“ wurden im März 2009 beendet und werden derzeit eingearbeitet. Danach erfolgt der Ausdruck der Orchesterstimmen sowie deren abschließende Durchsicht und Korrektur.
-   Bis Jahresende 2009 sollen die Korrekturabreiten des I. Oratoriums „Christi Weihe“ und des II. Oratoriums „Christus der Prophet“ beendet werden.

Das Gesamtwerk gliedert sich in neun Abteilungen, und Draeseke hat in seinem Vorwort deutlich zum Ausdruck gebracht, dass jede Abteilung vollständig abgeschlossen ist. Man darf daraus durch-aus ableiten, dass Draeseke selbst den einzelnen Abteilungen eine gewisse Eigenständigkeit zubilligte, und man kann folgern, dass jede der neun Abteilungen für sich als „Sinfonische Kantate“ gültig aufgeführt werden kann. Damit lässt sich die „Hemmschwelle“ für praktische Aufführungen nun erheblich senken, und das sollen zu gegebener Zeit die aufführungspraktischen Hinweise des Herausgebers auch unterstreichen.

So gäben – um nur ein Beispiel zu nennen – Draesekes Adventlied Opus 30 zusammen mit „Geburt des Herrn“ Opus 70 ein gültiges Advents- oder Weihnachtskonzert ab, ein Programm, das sich wohltuend von Gängigem abheben würde! Freilich wäre etwas vonnöten – Mut! Es ist beabsichtigt, auf die Fertigstellung der Aufführungsmateria-le des Gesamt - Mysteriums in einschlägigen Fachzeitschriften hinzuweisen und damit Aufführungen anzuregen.

Hier möchte ich  ein persönliches Bekenntnis zur Sache wiederholen.  Die Musik Draesekes habe ich mir 1981 erworben und bin seither  von jeder „Neuentdeckung“ seiner Sinfonik, Klavier-, Kammer- und sonstigen Musik stets auf’s Neue fasziniert und ergriffen. Freilich habe ich oft und lange darüber nachgedacht, warum dies nicht auf sehr viel breiterer Basis geschehen mag?! Felix Draeseke hat sich seine ganz eigene Tonsprache erworben und entzieht sich daher jedem einfachen Vergleich. Diese Musik will aus sich heraus verstanden und geachtet sein. Im Falle seiner Vokalmusik ist es für mich von Anfang an die eigengeprägte Behandlung der Singstimmen, die mich immer wieder begeistert!  Das gesamte Christus – Mysterium ist eine   Klangwelt für sich, und es ist überaus lohnend, die Schönheiten in der Text- und Stimmbehandlung, in der Instrumentierung und schließlich in der motivisch – psychologischen Deutung der tiefer liegenden Zusammenhänge aufzuspüren und in gültige Wiedergaben einzubringen.   – Dieser Aufgabe habe ich mich mit großer Freude über fast drei Jahrzehnte verschrieben, weil mich diese wahre und sehr ehrliche Musik seinerzeit getroffen und angerührt hat. Und das ist bis auf den heutigen Tag auch so geblieben!

Wenn Siel, liebe Mitglieder und Freunde, diese Zeilen lesen, dann möchte ich herzlich darum bitten, in Ihrer näheren und weiteren Umgebung auf diese großen künstlerischen Möglichkeiten hinzuweisen. Und vielleicht können Sie damit hie und da Interesse wecken!  Die eingangs markierten „Meilensteine“ in den kom-menden vier Jahren bieten auf jeden Fall genügend Anlass, sich einmal abseits vom Gewohnten Neues und Ungewöhnliches zu erarbeiten. Helfen Sie mit – Bleiben Sie an unserer Seite !

Zur Fertigstellung der Druckvorlagen zum Mysterium möchte ich nochmals die Geschichte zitieren und wiederhole die entsprechenden Zeilen aus dem vorigen Rundschreiben 2008:

2003 wurde seitens der Landeskirche der Pfalz ein Vorschlag gemacht: Aufführung des CHRISTUS zum Abschluss der Dienstzeit von LKMD Follert in Zusammenarbeit mit allen landeskirchlichen Chören. Eine Herausforderung!
Nach Prüfung der Materiallage ergab sich: Für Aufführungen standen nur die Streicher-Stimmen zur Verfügung, die schon 1990 handschrift-lich neu ausgeschrieben wurden. Die Bläserstimmen stehen als Unikate nicht zur Verfügung und mussten also neu hergestellt werden.

Damit war entschieden, dass eine Gesamtaufführung nicht in Frage kam, weil die Material-Herstellung insgesamt unmöglich war.

Man rückte vom Plan einer Gesamtaufführung ab und fasste ein Konzert mit Teilen aus dem Mysterium ins Auge, wofür auch schon Erfahrungen vorlagen: (1992 in Breslau; 1993 Dresden) Geplant wurde ein Konzert mit Vorspiel, I. Abteilung aus Oratorium I und 3.Abteilung aus Oratorium III (mit Schlusschor).
Dafür erschien auch die notwendige Materialherstellung technisch und zeitlich machbar. Für dieses Ziel wurden die zeitlichen, technischen und finanziellen Rahmenbedingungen der Herstellung von Druckvorlagen von Partituren und Stimmen zu den genannten Abteilungen geprüft und das Vorgehen mit der Notensatz-Firma abgestimmt. Danach konnten die vorgesehenen Abschnitte immer nur einzeln in Auftrag gegeben werden, wenn nämlich die Mittelbeschaffung überschaubar und gesichert war.

Über die beteiligten Sponsoren an dem Projekt habe ich schon im RS 3/2006 sowie auch wiederholt bei den Mitgliederversammlungen Bericht erstattet und möchte hier darauf verweisen. Mitte 2005 wurde seitens des Veranstalters der Wunsch geäußert, das Konzept dahingehend zu ändern, dass mit dem Vorspiel das gesamte III. Oratorium gespielt werden sollte, was aus künstlerischen Gründen auch zu begrüßen war.  Die Planungen wurden entsprechend umgestellt.

Nach der Fertigstellung von drei Abteilungen bekam das Projekt eine neue Dimension, nachdem die Oberfrankenstiftung als Hauptsponsor den Vorschlag machte, das gesamte Werk in Angriff zu nehmen und dafür die Mittelbeschaffung zu prüfen. Die OFS beteiligte sich finanziell in erheblichem Maße, wie schon früher mitgeteilt. Und nachdem weitere Sponsoren zur Unterstützung bereit waren und Zusagen gaben, konnte das Projekt unter  vorsichtiger Beibehaltung  einer Auftragsvergabe nach Abteilungen insgesamt weitergeführt werden. Ab Januar 2007 erfolgte die Herstellung  der Orchesterstimmen für Oratorium III  parallel zu den Arbeiten am laufenden Auftrag. Wegen Zeitmangel wurde das Vorspiel Opus 70 aus dem Konzertprogramm genommen. An seine Stelle kam Draesekes Adventlied. Das Werk war gedruckt und daher die Materialbeschaffung kein Problem.
2007 waren sämtliche Kapazitäten in die praktische Durchführung aller Draeseke-Konzerte zu investieren und fehlten bei der Sicherstellung der Folgeaufträge.

Per 31.03.2008 bestand diese Situation:
Damit die  Aufträge zu Opus 72/ 2 und 3 erteilt werden konnten, waren noch 6.700,--Euro aufzubringen und hierfür sollten  private Sponsoren gefunden werden, eine Arbeit, die damals volle Konzentration  erfordert hat. Wie bekannt, konnten die beiden Abteilungen dann doch sehr zügig in Auftrag gegeben und beendet werden, weil abschließend die Nieder-füllbacher Stiftung das Werk nochmals finanziell unterstützt hat. So konnte das Gesamtwerk im Herbst 2008 glücklich vollendet werden.

Allen Förderern gilt herzlichster Dank


In Sachen Veröffentlichungen gebe ich diese Information zum Stande des Buchprojektes  Hans Hoffman -  „Felix Draeseke – Ein Großer unter den Vergessenen“: Nach der Sicherstellung der Finanzierung des Buchprojektes ist der Auftrag im Januar 2009 an den Gudrun Schröter Verlag erteilt worden.
Mit gebotener Vorsicht darf die Fertigstellung für den Herbst 2009 angenommen werden.

Das Sinfonische Andante für Violoncello und großes Orchester wird als Band 20 der Musikwerke – Editionen als Erstdruck neu er-scheinen, und die Fertigstellung war schon für Anfang 2009 vorgesehen. Sie wird sich leider um einige Monate verzögern, weil noch umfangreiche Korrekturen zu leisten sind, die nicht vorherzusehen waren. Der Nordsternverlag rechnet aber mit der Fertigstellung nach dem Juni 2009. Bei der JT im Juni 2009 wird der Verlag  einen Vorabdruck des Werkes liefern, der den Mitgliedern Einblick in den Stand der Arbeiten gewährt.

Künftige Editionspläne
Wolfgang Müller-Steinbach hat die Klavier-Fugen Opus 15 von Felix Draeseke für die Orgel bearbeitet und spielbar gemacht. Das Manus-kript liegt vor,  und der Druck soll demnächst mit dem Strube-Verlag München beraten werden.
Seit langem schon soll ein Auswahlband mit Liedern in Angriff genommen werden. Leider fehlt dazu noch immer ein sog. Verlags-interesse. Aber an dieser wichtigen „Vokal-Front“ wird heftig weiter-gearbeitet.

Mitteilungen aus den letzten Wochen und Monaten:
Aus dem Newsletter der befreundeten Friedrich-Kiel-Gesellschaft vom 20.03.2009 teile ich mit: Die Vorbereitungen zum Gedenken des 125. Todestages von Friedrich Kiel am 13. September 2010 schreiten voran. Termin-Schwerpunkte sind 17. bis 19. September 2010 in Wittgenstein und 19. bis 21. November in Berlin-Brandenburg. Wir wünschen den Vorbereitungen weiterhin Erfolg! Weitere Informationen kann jeder einholen bei der Adresse: info@Friedrich-Kiel-Gesellschaft.de

Über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. z.B. bei der Programm-gestaltung, sollte nachgedacht werden, gerade auch im Blick auf den 175. Geburtstag Draesekes am 7. Oktober gleichen Jahres! Damit könnte ein Anfang gemacht werden, die Idee eines Zusammenschlus-ses „kleiner“ Fördergesellschaften in die Tat umzusetzen. Die Musik auch dieses „unerkannten“ Komponisten Friedrich Kiel erfährt zunehmende Beachtung, was den unermüdlichen Bemühungen des der IDG stets wohl gesonnenen Peter Pfeil zu danken ist.
Ein weiterer „Querhinweis“ ist angebracht: von Volker Tosta – Nordstern – Verlag Stuttgart – verlautet, dass weitere Neudrucke von Musikwerken des „Neudeutschen“ Joachim Raff in Kürze erscheinen. Die Werke sollen auf CD produziert werden. Auch in dieser Richtung erscheinen engere Zusammenarbeit und gegenseitige Informationen möglich und wünschenswert.

Coburg im Konzertsaal der Geschichte hieß eine sehr interessante dreiteilige Veranstaltungsreihe der Volkshochschule Coburg im ver-gangenen Konzertwinter. Melchior Franck (1580-1639), Johann Strauß (Sohn) (1825-1899) und Meister Draeseke standen im Mittelpunkt dieser Vortragsreihe, in der nicht nur über diese Komponisten gesprochen wurde, sondern in denen auch sie selbst mit ihren Werken zu Gehör gekommen sind. Frau Dr. Angelika Tasler, Musikwissenschaftlerin, Organistin und Dirigentin, leistete die wissenschaftlichen Beiträge, und die musikalischen Darbietungen übernahmen Musiker aus dem Melchior-Franck-Kreis (Leitung Knut Gramß) und Mitglieder des Orchesters des Landestheaters Coburg. Die Rezensionen bringen klar zum Ausdruck, dass dieser Reihe ein großer Erfolg beschieden war. Im Blick auf Draeseke ist es natürlich vornehmstes Anliegen der IDG, dazu ebenso ausdrücklich wie herzlich zu gratulieren. Als höchst verdienstvoll ist anzuerkennen, wenn hier eine Volkshochschule mit Rainer Maier als Geschäftsführer an der Spitze und im Zusammenwirken mit der Kulturab-teilung, Landesbibliothek, Melchior-Franck-Kreis, Landesorchester und Gesellschaft der Musikfreunde echte Aufklärungsarbeit leisten. Und die Resonanz beim Publikum zeigt mehr als deutlich: das hat Erfolg!

Die IDG begrüßt solche Initiativen sehr, und gerne gebe ich hier einige Ausschnitte aus dem Presse – Echo auf den dritten, Felix Draeseke am 26. Januar 2009 gewidmeten Vortrag unseren Mitgliedern bekannt:
Im COBURGER TAGEBLATT kommentiert am 28.01.2009  Gerhard Deutschmann:
Ein interessanter „Zukunstskmusiker“ aus Coburg    …Diese letzte Veranstaltung fand im schmucken Rahmen des Andromedasaales der Ehrenburg statt, schräg gegenüber der Schlosskapelle, wo einst der Vater des „Zukunftsmusikers“ als Hofprediger wirkte. Zahlreiche Mu-sikbeispiele, gespielt oder gesungen von Mitgliedern des Landestheaters, ergänzten die fundierten, ausführlichen sowie lebendig vorgetragenen Ausführungen der Referentin…. Aus verschiedenen Gründen, die Angelika Tasler ausführlich darlegte, wurde es nach dem Tod seiner vornehmlichen Interpreten ziemlich still um sein Werk. Durch die 1986 in Cobrug gegründete Internationale Draeseke Gesellschaft hat allerdings eine allmähliche Renaissance eingesetzt. Einblick in das vielfältige Schaffen Draesekes….boten ausgewählte Kammermusikern wie die zwei Ecksätze des Klavierquintetts op. 48, B-Dur in der ausgefal-lenen Besetzung Klavier (Hans Stähli), Violine (Diana Zohabyan), Viola (Martin Peetz), Horn (Klaus Rohelder) und Violoncello (Michael Gareis), welche zu Beginn und Ende des Abends dargeboten wurden. Das sehr dicht und meist kraftvoll im Forte gehaltene Opus zeigte Vor- und Nachteile des Draeseke-Kompositionsstils, der neben satztechnischer Meisterschaft zu Überladenheit neigt und wirklich einprägsame Thema-tik vermissen lässt. Das Ensemble des Landestheaters lieferte eine mustergültige Wiedergabe des selten zu hörenden Werkes ab. …. Es gab anhaltenden Beifall für dieses zwar lange (fast drei Stunden), aber keineswegs langweilige Vortrags-Konzert.

Und in der NEUEN PRESSE schreibt Peter Müller am 28.01.2009:
Zwischen Aufbruch und Konvention – Felix Draeseke – Anmerkungen zu einen zwiespältigen Komponisten aus Coburg
....Draesekes protestantische Herkunft von beiden Elternteilen, seine antibürgerliche Unverfrorenheit und seine Egozentrik ließen den jungen Felix….„geschmacklich“  und einseitig aufbegehren. Aufbegehren ge-gen die „Konservativen“ der Kunstszene…. Mit der „Neudeutschen Schule“ um Franz Liszt und dem „Allgemeinnen Deutschen Musikverein“ …. ging er sie polemisch und agressiv an. …. Doch mit dem Studium der klassischen Komponisten kamen immer mehr Rebellen der „Neudeutschen Schule“ zur musikalischen Besinnung. Draeseke wurde – wie viele große Geister und Künstler des 19. Jahrhunderts (Schelling, Hegel) – konservativer Klassizist. Beredtes Besipiel ist seine frühe Förderung von Richard Strauss und seine Polemik gegen ihn im Aufsatz „Die Konfusion in der Tonkunst“ (1906). …..Für eine Urteils-findung leistete die Referentin Angelika Tasler wenig Hilfe. Die Musik-beispiele ….. erweckten den Eindruck des „Interessanten“ im Sinne Friedrich Schillers, nicht aber des Erhabenen. …Konstruktiv akademi-sche Salonmusik kam bei diesem Komponisten zwischen Wagner und Liszt an den Tag. ….    Die drei Stunden des Vortrages mit den Liedern sinfonischen Sätzen und Solowerken wurden samt der Referentin und den Künstlern des Landestheaters mit viel Respekt und Zuneigung gewürdigt. Das Motto „Coburg im Konzertsaal der Geschichte“ und der Wunsch, „mehr hören durch mehr Wissen“ bewahrheitete sich – wenn auch in unterschiedlicher Weise. (Zitat Ende)
Soweit der Rückblick auf dieses Coburger Kulturereignis, dem ich hinzufügen möchte, dass es immer wieder große Freude bereitet, wenn einem gänzlich neue Formulierungen begegnen. Aus der aufmerksamen Lektüre der Rezensionen kann ein jeder mitnehmen, dass einer sowohl konstruktiv als auch akademische komponieren muss, wenn er Salonmusik schreiben will. Ich kenne sämtliche Musikwerke dieses Draeseke – Vortragsabend recht gut und kam ziemlich rasch zu diesem Eindruck: Das ist gute Musik – basta.
Für diese gute Musik haben sich durch die Zeiten immer wieder Menschen mit Engagement eingesetzt. Dem ist Respekt und Anerkennung zu zollen. So auch den Initiatoren und Ausführenden der drei genannten Vortragsabende. Denn – was und wie viel kennen Sie von Melchior Franck oder – Johann Strauß jr. ??

Von Personen ist mitzuteilen:

Unser Gründungsmitglied, treuer Draeseke-Gefährte und Schatzmeister, Herr TOAR i.R. Heinz Ebert feierte im November 2008 seinen 70. Geburtstag.  Im Namen aller Mitglieder möchte ich nachträglich sehr herzlich gratulieren und unserem Jubilar alles erdenklich Gute wünschen – voran eine stabile Gesundheit. Wenn die IDG durch die Jahre ihres Bestehens seit 1986 stets auf solidem finanziellen Funda-ment ihre Arbeit hat leisten können, so verdankt sie das diesem Mann.

Zum Ehrenmitglied hat der Vorstand der IDG Herrn Rudolf Potyra aus Nestadt /CO ernannt in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Ziele unserer Gesellschaft. Aus Altersgründen bat Herr Potyra, von der aktiven Mitarbeit in der IDG Abstand nehmen zu dürfen und hat sich über die Ehrenmitgliedschaft sehr gefreut! Herr Potyra schreibt in seinem Dankwort: „….spürt man doch, dass das eine oder andere Korn Wurzeln fassen konnte.“  -  Unvergessen bleiben Herrn Potyras herrliche Schlosskonzerte mit vielen Werken von Felix Draeseke.

Gottfried Johannes Fischer, KMD i.R. ist am 22. März 2009 in Dresden verstorben. – KMD Fischer war Mitglied der IDG seit 1989 und ist ihr bis zu seinem Tode in Treue verbunden geblieben. Solange es seine Gesundheit zuließ, hat Gottfried Fischer regelmäßig an den Jahrestagungen teilgenommen. Schon vor Gründung der IDG 1986 setzte sich Gottfried Fischer tatkräftig für Felix Draeseke ein, so z.B. 1985 bei der Aufführung des H-Moll-Requiems op. 22 in der Luther-kirche Dresden unter Kantor Karl Frotscher. KMD Gottfried Fischer bleibt unvergessen!

Herzliche Anteilnahme sei den Angehörigen an dieser Stelle im Namen der INTERNATIONALEN DRAESEKE GESELLSCHAFT ausgesprochen.


Besuchen Sie unsere wichtige Jahrestagung 2009!!  Gern wiederhole ich noch einmal diesen Hinweis: im Landhaus Kaiser Dörfles-Esbach: Telefon- 09561-60443 sind für Sie Zimmer vorreserviert, und sie können diese mit Hinweis auf die IDG bis zum 31. Mai 2009 abrufen und sich also rechtzeitig einquartieren.

Im Übrigen steht jedermann die sehr informative Website der IDG (www.draeseke.org) zur Verfügung -  betreut und ständig ausgebaut von Professor Bob Rej, USA.

Und bis zum erhofften Wiedersehen in Coburg oder anderwärts bleibe
ich – auch im Namen des Vorstandes freundlich grüßend Ihr
Udo-R. Follert

KMD Udo-Rainer Follert, LKMD i.R.
Gf. Vors. der IDG

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